„vieleicht hat Karl Schillers gedichte“ *
Karl van Beethoven als Mitarbeiter im Team des Komponisten

Karl van Beethoven, der Neffe von Ludwig van Beethoven, wird primär als das große Sorgenkind des Komponisten gesehen, das ihm Probleme und Kummer machte. Im Beethovenhaus Baden erinnert eine Pistole an seinen Suizidversuch.
Ludwig van Beethoven sorgte sich um Karl, gleichzeitig brachte er ihm, wie auch seinen Mitarbeitern und Kopisten, wenig Wertschätzung entgegen.

Ein ganz anderes Bild von Beethovens Neffen Karl zeichnet Beate Kraus. Bei ihrer Forschungsarbeit, auch im Rahmen der Edition der Neunten Symphonie, begegnete ihr der Neffe Karl als kompetenter Mitarbeiter des Komponisten. Er war intelligent, gut ausgebildet, und er hatte Fähigkeiten (z.B. Fremdsprachen), die sein Onkel nicht beherrschte.
Beate Kraus gibt konkrete Beispiele und lädt dazu ein, die Rolle des Sorgenkindes Karl neu zu überdenken.

Dr. Beate A. Kraus, Musikwissenschaftlerin und Romanistin, ist eine bekannte Beethoven-Kennerin und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Archiv des Beethoven-Hauses Bonn sehr renommiert. Mit Beethovens Geburtsort ist sie sehr verbunden, sie ist auch mit der Arbeitsweise des Komponisten bestens vertraut. Ihre Publikationsliste ist lang, erst 2020 ist von ihr im G.Henle Verlag die Neuausgabe der Neunten Symphonie erschienen.

 

*Zitat: Konversationsheft-Eintrag von Ludwig van Beethoven, BKh 2, S. 334